Wohnhaus Peter und Paul

Ort

Peter-und-Paul-Strasse, 9010 St.Gallen

Auftragsart

Wettbewerb, 1. Rang 2013

Ausführung

2016–2018

Auftraggeberin

PP44 AG

Fotografie

Lukas Murer

Das Mehrfamilienhaus orientiert sich an der städtebaulich charakteristischen Schrägstellung der Gebäude entlang der Peter-und-Paul-Strasse. Die für diesen Ort entwickelte hybride Typologie zwischen Punkt- und Längsbau erreicht eine starke Verdichtung und fügt sich in die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen der Umgebung ein. In seiner volumetrischen Ausformulierung zur Strasse hin greift das Gebäude die kleinteilige Körnung der Umgebung auf. Diese ist durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. An der Peter-und-Paul-Strasse wirkt das Haus introvertiert. Formal orientiert es sich an Vorbildern der frühen Moderne. Zu jener Zeit sind am Rosenberg zahlreiche der heute für das Ortsbild wichtigen Gebäude entstanden. Mehr

Der Heckenkörper, der die Strasse beidseitig begleitet, wird weitergeführt und ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Die raumbildende Hecke wird nur im Bereich der Garageneinfahrt und des Gebäudezugangs unterbrochen. Im Gegensatz zur Strassenseite tritt das Gebäude stadtseitig als stattliche Villa in Erscheinung. Horizontale und vertikale Balkonelemente gliedern die lange Fassade. Seinen charakteristischen Ausdruck entwickelt das Haus durch die turmartige Ausformulierung der Rundbalkone und die lokal auf die Fassadenebene hervorspringende Attika. Zuoberst setzt die Windfahne einen spielerischen Akzent.
Durch den leichten Knick in der Längsachse passt sich das Gebäude dem natürlichen Terrain an und spannt im Süden eine quartierstypische, grosse Wiesenfläche auf. Ein Pavillon mit Feuerstelle – aus dem früheren Bestand und dem Nachbargrundstück hergeleitet – macht den Garten kollektiv nutz- und erlebbar. Alle elf Wohnungen sind über denselben Haupteingang von der Peter- und Paul-Strasse her erschlossen. Neben den zwei Attikawohnungen wurde noch eine dritte, attikaähnliche Wohnung mit überhohem Wohn- und Essraum geschaffen. Drei Wohnungen verfügen über einen direkten Gartenzugang. Die übrigen Wohnungen profitieren von grossen, vorgelagerten Balkonen.
Ausgehend von den Vorbildern klassischer bürgerlicher Grundrisstypen wurden zeitgenössische Wohnungen geschaffen, die unterschiedlichen Lebensmodellen gerecht werden. Grosszügige Eingangsbereiche ermöglichen, die Wohnungen auf unterschiedliche Art und Weise zu betreten. Rundläufe verstärken die Grössenwirkung der Wohnungen. Über die fassadenseitige Enfilade können Zimmer zu den Wohnräumen zugeschaltet und als Fernsehzimmer, Büros oder Bibliotheken verwendet werden. So entstehen wahlweise offenere oder intimere Raumstimmungen. Innerhalb der Wohnungen gibt es zahlreiche Blickbeziehungen. Die Wohnungen sind szenografisch aufgeladen und rufen je nach Standpunkt ein neues Raumgefühl hervor.
Weniger

Freiraum nach Süden
Strassenfassade
Eingangsportal
Eingangsbereich mit Sitzbank
Eingangshalle
Treppenhaus
Oberlicht
Eingangsbereich einer Wohnung
Blick in die Tiefe
Küchendetail
Aussicht nach Nordwesten
Aussicht nach Südosten
Blick in die Tiefe
Blick vom Balkon
Gartenpavillon
Detail Gartenpavillon
Grundriss Regelgeschoss
Visualisierung des Wettbewerbsprojektes
Südfassade
Historische Vorbilder
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