Schulanlage Entlisberg

Ort

Balberstrasse 71, 8038 Zürich

Auftragsart

Wettbewerb, 2. Rang 2023

Auftraggeberin

Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

Landschaftsarchitektur

SIMA BREER Landschaftsarchitektur GmbH, Winterthur

Tragwerksplanung

Borgogno Eggenberger + Partner AG, St.Gallen

HLKKS-Planung

Wirkungsgrad Ingenieure AG, Rapperswil-Jona

Die parkartige Schulanlage Entlisberg ist Teil eines durchgrünten Wohnquartiers. Der bestehende Grüngürtel, der die Anlage fasst, wird weitergeführt und rundum geschlossen. Quasi in der zweiten Reihe hinter den Bäumen liegt der Erweiterungsbau, angeordnet zwischen dem Owenweg und dem bestehenden Schulgebäude. Der längliche Neubau greift verschiedene Merkmale des Bestandes auf und reagiert sorgfältig auf die Gegebenheiten. Richtung Süden bildet er mit seiner Zweigeschossigkeit ein massstabsgerechtes Gegenüber. Zum Owenweg im Norden tritt er dreigeschossig in Erscheinung. Das sorgfältige Balancieren zwischen der Integration in den Massstab des Quartiers und dem Erhalt eines möglichst grossen Grün- und Freiraums führen zur gewählten städtebaulichen Lösung. Mehr


Zwischen Alt- und Neubau liegt der von Gustav Ammann angelegte Schülergarten, der auch zukünftig als solcher benutzt werden soll. Die bestehenden Wasserbecken, Trockenmauern und die mit Naturstein gestalteten Wege werden erhalten. Der historische Garten verleiht dem Zwischenraum einen besonderen Charakter und macht aus der bisherigen Rückseite des bestehenden Schulgebäudes einen lebendigen Ort inmitten des neuen Ensembles. Zwei filigrane Wege führen über den Garten hinweg und verbinden als Freiraum-Korridore die beiden parallel angeordneten Bauten miteinander. Die Wege führen von den Haupteingängen des Neubaus zu den neu geschaffenen Eingängen des Bestandes und durch dessen Erschliessungshallen hindurch zum Pausenhof auf der südlichen Arealhälfte.
Entlang der Südfassade des Neubaus erstreckt sich ein aussenliegender, gedeckter Erschliessungsraum, der sich zum Garten öffnet. Er ist aus Holz konstruiert und erinnert an eine japanische «Engawa», eine Art Veranda, die zwischen Innen und Aussen vermittelt. An zwei Stellen weitet er sich und führt zu den beiden Haupteingängen.
Genau wie Gustav Ammann Wert darauflegte, die Freiräume kinderfreundlich zu gestalten, achteten auch die drei Architekten J. Kräher, E. Bosshard und W. Forrer bei der Planung des bestehenden Schulhauses auf die Bedürfnisse der Kinder. Themen wie eine gute Belichtung, überschaubare Einheiten und der Bezug zur Natur spielen auch beim Erweiterungsbau eine wichtige Rolle.
Der Luftraum der Turnhalle gliedert das Erdgeschoss in zwei Bereiche. Auf der Westseite befindet sich der Kindergarten, im Osten die Mensa, wo sich die Schülerinnen und Schüler der gesamten Schule verpflegen.
Die Proportionen des Neubaus ermöglichen die Anordnung sämtlicher Unterrichtsräume auf dem ersten Obergeschoss, das sich in drei Cluster mit einer beinahe identischen Disposition gliedert. Um den zentralen Raum, der auch als Garderobe dient, gruppieren sich jeweils drei Klassenzimmer, ein Aufenthaltsraum sowie zwei Gruppenräume. Jeweils zwischen zwei Clustern liegen die beiden Treppenhäuser, umgeben von grosszügigen Hallen, die von zwei Seiten natürlich belichtet sind. Daran grenzt je eine Terrasse, die als Aussenklassenzimmer genutzt werden kann und deren besondere Atmosphäre bis in die angrenzende Treppenhalle spürbar ist.
Das zweite Obergeschoss ist schmaler ausgebildet und beinhaltet Personal- und Spezialräume.
Die beiden Untergeschosse sind dem Sport gewidmet. In der Mitte des zweiten Untergeschosses liegt die Einfachsporthalle, deren Luftraum bis ins Erdgeschoss reicht, wo über die Fenster in der Nord- und Südfassade Tageslicht ins Innere fällt.
Der Erweiterungsbau ist in Holzbauweise geplant, was auch in seiner äusseren Erscheinung zum Ausdruck kommt. Über den Massstab, die Farbstimmung und die auskragenden Vordächer lehnt er sich an den Bestand an und verleiht den beiden Bauten eine Ensemblewirkung. Die drei Unterrichtscluster sowie der modulare Aufbau des Gebäudes zeichnen sich gegen aussen ab und gliedern das Volumen. Im Bereich der aussenliegenden Erschliessung im Erdgeschoss ist die Konstruktion ablesbar: Holzstützen und -träger rhythmisieren den langgestreckten, offenen Raum und verleihen ihm einen leichten, Veranda-ähnlichen Charakter. Das geneigte Dach über der mittleren Raumschicht des zweiten Obergeschosses und deren Überhöhung prägen die zwei markante Stirnfassaden.
Weniger

Schulgarten
Situationsplan
Schwarzplan
2. Obergeschoss
1. Obergeschoss
Aussenklassenzimmer im 1. Obergeschoss
Gipsmodell
Erdgeschoss
1. Untergeschoss
2. Untergeschoss
Konstruktionsschnitt
Längsschnitt
Schema Holztragwerk
Querschnitt
Technikgeschoss
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